Annakapelle

Die Anna-Kapelle soll in der Zeit vor 1393 von den Rittern von Chamerau gestiftet worden sein. So wird in einem Schreiben an die Diözese "eine Gruft der Chamerauer" erwähnt. 1401 stiften Heinrich der Chamerauer einen Jahrtag und 1505 wird ein eigener Kaplan (Benefiziat) erwähnt, der sicher in dem gegenüberliegenden "Biendlhaus" gewohnt hat. Das Presbyterium blieb uns im ursprünglichen Bestand erhalten (gotische Fenster und Gewölbe). Das Langhaus dagegen wurde im 18. Jh. in barocker Manier umgestaltet.
Bei der großen Renovierung 1988 ergaben sich Hinweise auf mittelalterliche Fresken und Ciborienaltäre. Das Wappen der Chamerauer, der gestutzte Eber, findet sich zweimal: über dem Eingang von der Friedhofseite her und an einem Kapitell des Chores. Besonders herausragende Exponate sind: eine Glocke aus dem Jahr 1300, damit eine der ältesten der Diözese Regensburg; ein hohes urtümliches Becken, es soll in Erstverwendung eine karolingische Säule gewesen sein; Steinfragmente vom Gewölbe der Katharinen-Kapelle; ein manieristisches Kreuz - das nach Meinung von Fachleuten ein absolutes Unikat ist - sowie der zweitälteste Kelch der Diözese und zwei neogotische Altäre.